Leitbild

„Kein Mensch macht sich freiwillig unbeliebt!“

Dieser Slogan ist von Beginn an unerschütterlich mit unserem Wirken verbunden. Er sagt, dass es in unserem Weltbild für jedes Verhalten einen guten Grund geben muss, den es zu finden gilt. Die Begriffe verhaltensoriginell, -abweichend, -auffällig oder unangepasst haben keinen Platz in unserem Verständnis für psychiatrische Erkrankungen.

Der gute Grund eine Kompensation zu entwickeln, die von außen betrachtet als krankhaft wahrgenommen wird oder einen krankmachenden Leidensdruck erzeugt, ist unsere Motivation, für jeden Klienten und jeden Auftrag einen passgenauen Ansatz zu finden.

Unser Selbstverständnis „Kein Mensch macht sich freiwillig unbeliebt!“ ist uns hierbei Orientierung, Motivation und Auftrag zugleich.

Grundannahmen

Wir verstehen störungsbedingte Kompensationen, die zu nicht gesellschaftlich orientiertem Verhalten führen, als direkte Reaktion auf gesellschaftliche oder persönliche Überforderungen. Psychische Störungen oder Erkrankungen konfrontieren die eigene Person mit einer erhöhten Sensibilität, aber auch mit kognitiven Einschränkungen z.B. durch Ängste, Zwänge, diffuse Gedanken oder Unsicherheiten.

Wirkprinzip - Selbstwirksamkeit

Trotz kognitiver Einschränkungen oder dem „nicht mehr leben können sozialer Kompetenzen“, die mit einer psychiatrischen Erkrankung einher gehen, ist das Potential zu Veränderung und Entwicklung bei jedem Menschen vorhanden und spürbar.

Unser Ansatz ist, tagesstrukturell und durch eine ganzheitliche Beziehungsannahme, möglichst viele spürbare Sicherheiten zu installieren. Dies ermöglicht den Klienten aus eigener Entscheidung und mit gemeinsam erarbeiteten Strategien , trotz psychischer Erkrankungen behutsam die persönlichen Entwicklungsaufgaben angehen zu können. In diesem Setting verstehen wir uns als Wegbegleiter, Sparringspartner und Coach, jedoch nie als Wegbereiter!

Soziotherapie

Ein Großteil unserer Hilfen kennzeichnet sich durch verschiedene Kompetenztrainings, die ausschließlich auf der Handlungsebene, möglichst abgekoppelt von der intensiven Tages- oder Schulbegleitung und nach gemeinsamer Entscheidung, Planung und Vorbereitung durchgeführt werden. Die Handlungsebene ist hierbei unerlässliches Mittel, spürbare Erfahrungen zu ermöglichen, die im Anschluss reflektiert werden können.